Spannungskopfschmerz

Allgemeine Info

Was ist Spannungskopfschmerz ?

Bei auftretenden Kopfschmerzen handelt es sich oft um Spannungskopfschmerzen. Diese dumpfen, drückenden, leichten bis mittelschweren Kopfschmerzen treten bei vielen Menschen meist unregelmäßig auf. Spannungskopfschmerzen sind in der Regel weniger stark als Migräne oder Cluster-Kopfschmerzen. Sie zählen zu den primären Kopfschmerzen.

Die Ursachen für Spannungskopfschmerz lassen sich meist nicht eindeutig zuordnen. Allerdings rühren sie nicht zwangsläufig – wie der Name vermuten lässt – von Muskelverspannungen her. Der Name beschreibt hierbei die Symptomatik der auftretenden Kopfschmerz-Attacken, welche oft als dumpf drückende Spannung empfunden werden, ähnlich einem engen Ring, der sich um den Kopf spannt.

Die betroffenen Bereiche können variieren. Bei manchen Patienten betreffen die Schmerzen den ganzen Kopf, bei anderen dagegen nur einzelne Bereiche wie z. B. die Stirn.
Die Dauer der Attacken können sich ebenfalls stark voneinander unterscheiden, sie reichen von wenigen Minuten bis zu einer Woche, werden aber bei körperlicher Anstrengung nicht schlimmer. Auch Begleiterscheinungen, welche von der Migräne bekannt sind – wie Licht- und Geräuschempfindlichkeit, Übelkeit und Erbrechen – bleiben aus.

Spannungskopfschmerz zählt zu den am häufigsten auftretenden Kopfschmerzen. Es wird vermutet, dass nahezu jeder Mensch im Laufe seines Lebens einmal mit dieser Art der Kopfschmerzen zu kämpfen hat. Sie sind in jedem Alter möglich und treten bei Frauen häufiger auf.

Bei einigen Betroffenen halten die Beschwerden auch über längere Zeiträume an, treten gehäuft oder sogar chronisch auf. Von chronischen Spannungskopfschmerzen spricht man, wenn die Schmerzen innerhalb von 3 Monaten an 15 oder mehr Tagen pro Monat auftreten bzw. an mehr als 180 Tagen pro Jahr und dabei über Stunden andauern

Leiden Sie unter (chronischem) Spannungskopfschmerz? Unsere zertifizierten Kopfschmerz-Experten/innen begleiten Sie und unterstützen Sie in den weiteren Therapiemöglichkeiten.

DIAGNOSE

Wie wird Spannungskopfschmerz diagnostiziert?

Anhand verschiedener Kriterien wird zwischen sporadischem und chronischem Spannungskopfschmerz unterschieden. Ihr behandelnder Arzt wird Sie auf diese Kriterien hin untersuchen und befragen. Die Dokumentation Ihrer Kopfschmerzen mittels eines Kopfschmerzkalenders kann bei der Diagnosefindung helfen. 

Diagnosekriterien für sporadischen Spannungskopfschmerz:

Wenigstens 10 Episoden, welche die folgenden Kriterien erfüllen und durchschnittlich an weniger als 1 Tag pro Monat auftreten.

  • Kopfschmerz, der von 30 Minuten bis zu 7 Tagen andauert
  • Kopfschmerz, der mindestens 2 der folgenden Charakteristika aufweist:
    • beidseitige Lokalisation
    • Der Schmerz ist drückend oder beengend, nicht pulsierend
    • Die Schmerzintensität ist leicht bis mittel
    • Der Schmerz verschlechtert sich bei Bewegung nicht
  • Beide der folgende Punkte sind erfüllt:
    • Es besteht entweder milde Übelkeit oder milde Lichtempfindlichkeit
    • Erbrechen oder starke Übelkeit sind nicht vorhanden
Diagnosekriterien für chronischen Spannungskopfschmerz:

Kopfschmerz, der die folgenden Kriterien erfüllt und an durchschnittlich mehr als 15 Tagen pro Monat über mindestens 3 Monate auftritt.

  • Kopfschmerz, der wenigstens über Stunden erscheint und dauerhaft anhält
  • Kopfschmerz, der mindestens 2 der folgenden Charakteristika aufweist:
    • beidseitige Lokalisation
    • Der Kopfschmerz ist drückend oder beengend, nicht pulsierend.
    • Die Schmerzintensität ist leicht bis mittel
    • Der Kopfschmerz verschlechtert sich nicht bei Bewegung
  • Beide der folgende Punkte sind erfüllt:
    • Es besteht entweder milde Übelkeit oder milde Lichtempfindlichkeit
    • Erbrechen oder starke Übelkeit sind nicht vorhanden
  • Es gibt keine andere Erkrankung, welche als Erklärung die Symptome in Frage kommt

Der Spannungskopfschmerz zählt zu den primären Kopfschmerzen. Das bedeutet, dass der Kopfschmerz als solcher die Ursache der Erkrankung ist. Es liegen keine weiteren Ursachen zugrunde.

Symptome und Anzeichen

Was sind typische Anzeichen für Spannungskopfschmerz?

  • Die Attacken treten unregelmäßig auf
  • Die Kopfschmerzen betreffen den ganzen Kopf oder einzelne Teilbereiche
  • Die Schmerzen sind leicht bis mittelstark und werden als dumpf und drückend empfunden
  • Körperliche Aktivität verstärkt die Kopfschmerzen nicht
  • Es gibt keine Begleiterscheinungen wie schlimme Übelkeit, Erbrechen oder zunehmende Licht- und Geruchsempfindlichkeit

Therapie und Behandlungen

Wie wird Spannungskopfschmerz behandelt?

Bei leichten Spannungskopfschmerzen kommen viele Betroffene ohne eine medikamentöse Behandlung aus. Oft lassen sich die Symptome schon durch nichtmedikamentöse Behandlung lindern.
Wenn Sie gelegentlich unter akuten Spannungskopfschmerzen leiden, können Ihnen folgende Handlungen bereits Linderung verschaffen:

  • ein Spaziergang an der frischen Luft, bzw. regelmäßiger leichter Ausdauersport
  • Dehnungsübungen der verspannten Nacken- und Schultergürtelmuskulatur
  • eine Massage an den Schläfen, z. B. mit Pfefferminzöl
  • das Ausüben von Entspannungsverfahren, z. B. Progressive Muskelentspannung nach Jakobsen oder Autogenes Training

Unsere zertifizierten Kopfschmerz-Experten/innen begleiten Sie und unterstützen Sie in den weiteren Therapiemöglichkeiten.

Auch mit rezeptfreien Schmerzmitteln (Analgetika) aus der Apotheke lassen sich auftretende Beschwerden lindern. Hierbei ist vor allem auf die richtige Einnahme zu achten. Bei zu häufiger oder dauerhafter Einnahme können Schmerzmittel die Kopfschmerzen noch verschlimmern. Man spricht dann von „Medikamenteninduziertem Kopfschmerz“. Bitte wenden Sie eine längerfristige Medikation daher möglichst nie ohne Absprache mit einem Arzt/Therapeuten an. Ein Kopfschmerztagebuch kann zudem hilfreich sein, die Häufigkeit der Einnahmen/Dauer zu überwachen.

Hinweis: Bei übermäßigen Einnahme von Schmerzmittel können sich Kopfschmerzen sogar verschlimmern. Man spricht dann von „Medikamenteninduziertem Kopfschmerz“. Bitte wenden Sie eine längerfristige Medikation daher möglichst nur nach Absprache mit einem Arzt/Therapeuten an.

Medikamentöse Akutmedikation bei Spannungskopfschmerz

  • Ibuprofen
  • Paracetamol
  • Novalgin
  • Pfefferminzöl lokal

 

Medikamentöse Prophylaxe bei Spannungskopfschmerz

  • Trizyklische Antidepressiva, zum Beispiel Amitriptyllin

 

Nicht medikamentöse Prophylaxe