Cluster-Kopfschmerz

Allgemeine Info

Was ist Cluster-Kopfschmerz?

Der Cluster-Kopfschmerz gehört in den Formenkreis der Trigemino-autonomen Kopfschmerzerkrankungen (TAK). Hierzu gehören auch z. B. der Trigeminus-Kopfschmerz, die paroxysmale Hemicranie und das SUNCT Syndrom.

Es handelt sich um eine Gruppe von attackenartigen, einseitigen Kopfschmerzen. Manche werden begleitet von vegetativ autonomen Symptomen.

Der Cluster-Kopfschmerz (aus dem Englischen für „Gruppe“, „Häufung“) zählt zu den primären Kopfschmerzerkrankungen.

Typisch für diese Kopfschmerzart ist das Auftreten in periodischen Intervallen, zumeist sehr stark, gehäuft und meist nachts. Nach einer Attacke können sich dann jedoch sogar Monate oder Jahre anschließen, welche beschwerdefrei verlaufen.

Ca. 0,3 % der Bevölkerung leidet unter Cluster-Kopfschmerzen. Statistisch gesehen sind Männer häufiger als Frauen betroffen. Die Anfallshäufigkeit beginnt meist im Frühjahr und im Herbst. Der Cluster-Kopfschmerz gehört zu den trigeminoautonomen Kopfschmerzarten.

Symptome und Anzeichen

Was sind Typische Anzeichen für Cluster-Kopfschmerz?

  • Die Attacken treten meist nachts auf.
  • Der Beginn der Erkrankung liegt meist zwischen dem 27. und 30. Lebensjahr.
Diagnosekriterien – Mindestens 5 Attacken, die nachfolgende Punkte erfüllen:
  • Es handelt sich um einen sehr starken Kopfschmerz, der attackenartig auftritt.
  • Die Attacke kann 15 – 180 Minuten anhalten.
  • Es ist ein streng einseitiger Kopfschmerz ohne Seitenwechsel, um das Auge herum, im Auge, über dem Auge und an der Schläfe sitzend (orbital, supra/periorbital und/oder temporal).
  • Im Vergleich zu anderen Kopfschmerzarten sind die Betroffenen sehr unruhig und haben die Tendenz, sich aufgrund der starken Kopfschmerzintensität fortwährend zu bewegen.
Weitere Kriterien, die klassischerweise den Cluster-Kopfschmerz ausmachen, sind die sogenannten autonomen Begleiterscheinungen auf der betroffenen Seite, wie z. B.:
  • Verstopfte 7und/oder laufende Nase
  • tränende Augen,
  • Augenlidschwellung,
  • Herabhängen des Augenlids und
  • Verkleinerung der Pupille.

Wenn Attacken > 1 Jahr ohne Remission oder < 14 Tage Remission erscheinen, handelt es sich um einen chronischen Cluster, welcher mit einer prophylaktischen Therapie behandelt werden sollte.

Die Ursache für Cluster-Kopfschmerz ist nicht genau bekannt. Man nimmt jedoch an, dass es sich um eine aseptische Entzündung im Sinus cavernosus und im Bereich der Vena  ophtalmica im Gehirn handelt.

Haben Sie diese Symptome bei sich wiedergefunden? Leiden Sie unter einem Cluster? Unsere zertifizierten Kopfschmerz-Experten/innen begleiten Sie und unterstützen Sie in den weiteren Therapiemöglichkeiten.

Therapie und Behandlungen

Welche Therapien helfen bei Cluster-Kopfschmerzen?

Bei der Behandlung von Cluster-Kopfschmerz wird zwischen akuten und vorbeugenden Maßnahmen unterschieden. Es stehen jeweils verschiedene Mittel und Wege zur Verfügung.

Akute Therapie bei Cluster-Kopfschmerzen

(von den Kassen übernommen)

Mittel der 1. Wahl:
  • 10 – 15 l Sauerstoff mit einer eng ansitzenden Maske für 15 min.
  • Sumatriptan als Spritze.

Die Attacken werden binnen Minuten unterbrochen!

Mittel der 2.Wahl:
  • Ascotop als Nasenspray. Diese sind ebenso wie Sumatriptan Triptane, wirken jedoch nicht so schnell wie Sumaptriptan, das als Spritze verabreicht wird.
  • Lidocain Nasentropfen (Lokalanästhetikum … dessen Wirkung nicht belegt ist)
  • Occipitalinfiltrationen, das sind unkomplizierte Spritzen mit Lokalanästhetika und/oder Cortison am Hinterhaupt, die von einem Facharzt unter sterilen Bedingungen durchgeführt werden sollten.

 

Prophylaktische Therapie bei Cluster-Kopfschmerzen

Wenn Sie mindestens 3 Monaten lang an mehr als 15 Tagen im Monat unter Kopfschmerzen leiden oder wenn die Akutmedikation nicht ausreichend hilft und Sie in ihrer Lebensqualität sehr eingeschränkt sind, kommt die prophylaktische Therapie für Ihre Behandlung in Frage.

Unsere zertifizierten Kopfschmerz-Experten/innen werden nach einem ausführlichen Gespräch und nach Analyse Ihres Kopfschmerzkalenders eine entsprechende Indikation stellen können.

Die erwünschte Wirkung wird nach regelmäßiger Einnahme nach etwa 8 – 12 Wochen erwartet.

 

Vorbeugende Medikation und Behandlung bei Cluster-Kopfschmerz

Mittel der 1. Wahl – Prophylaxe bei Cluster-Kopfschmerz:
  • Verapamil
  • Cortison (Corticoide) für 4 Wochen
  • Gamma Core Gerät (Elektrostimulationsgerät, mit welchem man 3x täglich für 2 Minuten den Nervus Vagus reizt. Dieses Verfahren ist unkompliziert und nicht schmerzhaft. 50 % der Patienten erzielen hierdurch gute Ergebnisse. Das Gerät ist im ersten Monat kostenlos, danach stellt man bei der Krankenkasse einen Antrag auf Kostenübernahme.)
Mittel der 2. Wahl – Bei Nichtansprechen der oben genannten 1. Wahl:
  • Topiramat
  • Lithium
Mittel der 3. Wahl:
  • Deep brain stimulation (Es handelt sich hierbei um eine Operation, bei der eine Elektrode mit 2 Schrauben am Oberkiefer implantiert wird. Die Elektrodenspitze wird am Ganglion Pterygopalatinum (Nervengeflecht an der Schädelbasis) platziert. Kommt es zu einer Attacke, kann der Patient mit einem „Steuerregler“ von außen die Elektrode stimulieren. Mögliche Komplikationen: Elektrodendislokation, Infekt, OP-Risiken.)

 

Medikamentöse Therapie von Cluster-Kopfschmerzen

Schmerzmittel sind nicht für jede Form von Kopfschmerzen gleich gut geeignet. Unsere zertifizierten Kopfschmerz- Experten/innen verschreiben Ihnen die Medikamente, die Ihre Kopfschmerz-Attacken am besten lindern können.

Wir beraten und schulen Sie, wie und wann der Gebrauch sowie welche Art von Schmerzmitteln für Sie geeignet ist. Kontaktieren Sie uns als Experten.